Am 13. Oktober 2021 wurde von der Abteilung Klima- und Umweltschutz sowie dem Projektteam der IPAK GmbH in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer der mittlerweile 2. Stakeholder Workshop vom Forschungsprojekt GREENsChOOLENERGY abgehalten. Nahtlos wurde dabei inhaltlich an den ersten Stakeholder Workshop angeschlossen und vor allem auf Praxiserfahrungen von Firmen eingegangen. Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Projektfortschritt selbst präsentiert und auf die Vorteile und Herausforderungen von Bauwerksbegrünung eingegangen. Zusätzlich wurden diverse Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen Firmen zu Wort, die sich mit Bauwerksbegrünungen beschäftigen und berichteten über ihre Erfahrungen aus der Praxis. Den 76 TeilnehmerInnen vor Ort wurde somit ein breites Spektrum an Informationen zum relevanten Zukunftsthema präsentiert. Zusätzlich zu den PräsenzteilnehmerInnen vor Ort wurde heuer erneut, auch aufgrund der Corona-Situation, auf eine Online-Übertragung zurückgegriffen um die Reichweite der Veranstaltung zu steigern. Als Output werden die Vortragsfolien, sowie ein Merkblatt der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Inhaltlicher Überblick der Veranstaltung:
Pro Jahr werden 1.000.000 m² Dachbegrünungen in Österreich umgesetzt, welche reich an positiven Auswirkungen ist: Sie trägt zur Steigerung der Biodiversität sowie zur Retention von Regenwasser bei und erhöht zusätzlich die Lebensdauer der Dachhaut um bis zu 10 Jahre. Zudem verbessert sich durch die Begrünung das lokale Mikroklima und die gefühlte Temperatur in städtischen Gebieten kann um bis zu 13°C verringert werden.
Gleichzeitig bilden sich durch die Kombination mit PV-Anlagen Synergieeffekte, wie beispielsweise eine Leistungssteigerung der Module von 8% durch die Evapotranspiration (Kühlungseffekt) der Pflanzen. Durch vertikal/bifaziale Module mit silberblättrigen Pflanzen und weißem Kies soll sogar eine Leistungssteigerung von bis zu 16% erreicht werden können. Weitere Vorteile der Kombinationsbauweise sind die doppelte Flächennutzung und der Schutz der Dachabdichtung durch das Auflast-System, da hier keine Durchbohrung zur Befestigung der Module notwendig ist, sondern stattdessen das Substrat der Dachbegrünung als Auflast wirkt. Die möglichen Nachteile der Kombinationsbauweise sind beispielsweise der erhöhte Pflege- und Wartungsaufwand, welcher allerdings verhindert werden kann, wenn bereits bei dem Planungsprozess die notwendige Fachexpertise herangezogen wird. Die Richtlinien der Solardachbegrünung findet man außerdem in der ÖNORM L1131. Außerdem wird der erhöhte Kostenfaktor oft als negativ Beispiel der Kombinationsbauweise aufgezeigt, wobei dieser über diverse Förderprogramme (klima- und energiefonds, Kärntner Wohnbauförderung, etc.) erheblich gesenkt werden kann. In Klagenfurt gibt es außerdem ein weitreichendes Förderangebot im Bereich von Begrünungsmaßnahmen und Photovoltaikanlagen bei Neu‑, Umbauten, als auch Wohnsanierungen. Diese Förderungen lassen sich ohne weiteres miteinander kombinieren.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind vor allem in städtischen Gebieten spürbar, weshalb es notwendig ist, auf nachhaltige und kombinierte Klimaanpassungsmaßnamen in der Stadtentwicklung und ‑planung zu setzen. Die Kombinationsbauweise der Solargründächer stellt eine solche integrative Maßnahme dar und wird im Zuge des Pilotprojekts GREENsChOOLENERGY am Standort der HTL1 Lastenstraße in Klagenfurt am Wörthersee realisiert. Durch ein umfassendes Monitoring sollen schlussendlich die Ergebnisse des Projekts festgehalten und zukünftig für weitere Umsetzungsprojekte zur Verfügung gestellt werden.
Die Vortragsfolien des 2. Stakeholder-Workshops sowie das Merkblatt der Veranstaltung mit den wichtigsten Erkenntnissen stehen zum Download für sie bereit:
- Klimawandel in der Smart City Klagenfurt — Stefan Guggenberger, BSc.
- Bauwerksbegrünung: Vor- und Nachteile & Praxis — DI Elisabeth Gruchmann
- Förderungen des Klima- und Energiefonds & weitere Bundesförderungen — Mag. Heinz Buschmann, MSc.
- Förderungen von Bauwerksbegrünung und Photovoltaik durch die Kärtner Wohnbauförderung — Mag. Ivana Rajkovaca
- Halditt
- AllesDach Wagner
- Die Bewässerer — Bewässerungssysteme
- JardinWall — Bauwerksbegrünung